PRASSI DELLE PROVINCIE E DIRITTO ROMANO

Tiziana Chiusi

Abstract


Der Beitrag behandelt zwei Urkunden aus dem Archiv der Jüdin Babatha, P. Yadin 21 und 22, die auf das Jahr 130 n.Chr. datiert sind. Es
handelt sich um wechselseitig aufeinander bezogene Vertragsurkunden, die die Jahresernte mehrerer Dattelplantagen betreffen. Simon, der Käufer,
bestätigt in seiner Urkunde, von Babatha den vollständigen Ernteertrag der bezeichneten Grundstücke gekauft und im Gegenzug die Leistung
einer genau bezeichneten Menge an Datteln in einer bestimmten Güte und ersatzweise einer gleichfalls festgelegten Vertragsstrafe versprochen
zu haben. Babatha ihrerseits bestätigt, die Ernte Simon verkauft sowie ihm freien Zugang zur Plantage garantiert zu haben; darüber hinaus habe
sie ihm versprochen, ihn von Klagen Dritter freizuhalten. Die Interpretationsversuche dieser beiden Dokumente erfolgten bisher eher aus einer
Perspektive, die um den Nachweis spezifisch jüdischen Rechts in der Rechtstradition der jüdischen Bevölkerung des zweiten nachchristlichen
Jahrhunderts bemüht ist. Der vorliegende Beitrag hingegen nähert sich den beiden Papyri im Anschluß an vorangegangene Arbeiten von Dieter
Nörr und der Autorin selbst zu Dokumenten des Babatha-Archivs aus einer romanistischen Perspektive und untersucht, inwieweit sich der dargestellte
Vertragsinhalt mit Kategorien des klassischen römischen Rechts, insbesondere des Kaufsrechts, erklären läßt, um von dort aus
Rückschlüsse auf Wechselwirkungen zwischen römischer und provinzieller Rechtstradition zu ziehen.
KEYWORDS
Relationship between Jewish legal tradition and Roman law; sale of a date crop; obligatory purchase;
interactions between the Roman and the provincial legal tradition


Full Text:

 Subscribers Only

Refbacks

  • There are currently no refbacks.